Materialien-Check: Die wichtigsten Fasern im Überblick
Nicht alle Fasern sind gleich nachhaltig – aber fast jede Faser hat Potenzial. Hier ein kurzer Überblick über die häufigsten Fasern im nachhaltigen Modehandel in Österreich – basierend auf einer Recherche der AK OÖ und einer Studie des Umweltbundesamtes (2024).
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🌱 Naturfasern
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✅ Vorteile: Kein Einsatz von Pestiziden oder Gentechnik, geringere Belastung für Böden und Ökosysteme.
⚠️ Nachteile: Hoher Wasserverbrauch möglich, nicht automatisch klimafreundlicher als konventionelle Baumwolle. Herkunft oft nicht transparent.
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✅ Vorteile: Robuste, langlebige Faser. Guter Ertrag pro Fläche.
⚠️ Nachteile: Häufig hoher Wasser- und Energieeinsatz bei der Verarbeitung, teilweise starker Pestizideinsatz – es sei denn, aus Bio-Anbau mit Siegeln (z. B. GOTS).
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✅ Vorteile: Naturmaterial mit guter Wärmeregulierung. Langlebig und recycelbar.
⚠️ Nachteile: Tierwohlprobleme bei der Haltung. Umweltbelastungen bei der Garnherstellung. Besser mit Zertifizierungen wie „ZQ Merino“ oder „Responsible Wool“.
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🔄 Recycelte Materialien
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✅ Vorteile: Spart Ressourcen, reduziert Abfall und CO₂-Ausstoß.
⚠️ Nachteile: Geringere Faserqualität, oft nur begrenzt einsetzbar.
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02
✅ Vorteile: Weit verbreitet, spart Rohöl und Energie im Vergleich zu Neu-Polyester.
⚠️ Nachteile: Oft aus Flaschen statt Alttextilien, problematisch für echte Kreislaufwirtschaft. Kunststoff bleibt Kunststoff – inklusive Mikroplastik-Risiken.
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🧪 Regenerat- und Chemiefasern
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✅ Vorteile: Aus Holz, meist aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Umweltfreundliches Herstellungsverfahren mit geschlossenen Kreisläufen.
⚠️ Nachteile: Transparenz oft unklar (Handelsname statt Materialangabe), Herkunft der Zellulose teils fragwürdig.
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02
✅ Vorteile: Fossilfreie Alternative zu klassischem Polyester.
⚠️ Nachteile: Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, hoher Wasserverbrauch, Pestizideinsatz.