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Die ganze Wahrheit über Mode

12.08.2025
Tipps & Tricks

Rund um faire Mode und Nachhaltigkeit kursieren viele Gerüchte und Halbwahrheiten. Wir nehmen in unserem Mythen-Check die wichtigsten Dinge unter die Lupe und stellen ein für allemal klar:

Mythos oder Fakt?

© keha
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Kleidung aus Plastikflaschen

klingt gut, ist es aber wirklich so?

In vielen Geschäften findet man heute Kleidung, die aus recycelten Plastikflaschen gemacht ist – oft steht „aus rPET“ oder „aus recyceltem Polyester“ am Etikett. Das klingt erst mal super: Müll wird zu Mode. Aber ganz so einfach ist es nicht.

Es ist richtig, dass man aus alten PET-Flaschen Fasern Kleidung herstellen kann. Dazu werden die Flaschen zerkleinert, gereinigt und zu einem neuen Kunststoffgranulat verarbeitet, aus dem dann Stoffe entstehen. Das funktioniert technisch gut – aber ist es auch nachhaltig?

Der Haken: Diese Flaschen könnten eigentlich wieder zu neuen Flaschen werden. Das klappt inzwischen richtig gut und ist ein echtes Beispiel für Kreislaufwirtschaft. Kleidung dagegen wird fast nie recycelt – vor allem dann nicht, wenn sie aus Mischgeweben besteht. Am Ende landet sie oft im Müll oder wird verbrannt.

Was heißt das? Wenn aus einer Flasche ein T-Shirt wird, verlässt sie den Kreislauf. Sie kann nicht mehr zurück in den Getränkeregal. Damit geht wertvolles Material verloren.

Noch ein paar zahlen:

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In Österreich bestehen neue PET-Flaschen schon zu 30–40 % aus recyceltem Kunststoff. Einige sogar zu 100 %.
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Kleidung hingegen wird nur zu einem sehr kleinen Teil recycelt – nur 0,3 % der alten Fasern werden wieder zu neuen Fasern verarbeitet.

Fazit

Kleidung aus Flaschen ist besser als Kleidung aus neuem Kunststoff – aber nicht unbedingt gut für den Kreislauf. Besser ist: Weniger kaufen, länger tragen, Second Hand nutzen – und wenn möglich, gleich reparieren!

Second Hand

gut für die Umwelt?

Second Hand heißt: Kleidung und andere Dinge kaufen, die schon jemand anderem gehört haben. Immer mehr Menschen in Österreich tun das – zum Beispiel über Plattformen wie Willhaben oder Vinted oder in Second-Hand-Läden wie Humana oder Carla. Das ist gut für die Umwelt, denn so werden weniger neue Produkte hergestellt.

Aber: Second Hand ist nicht automatisch nachhaltig. Warum?

© keha
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Drei Mythen über Second Hand – und was wirklich stimmt:

  1. 01
    „Kleiderspenden helfen immer“
    – stimmt nicht ganz.

    Viele denken, dass gespendete Kleidung an Bedürftige gespendet werden. Aber oft kommt über die Zeit einfach zu viel Kleidung zusammen. Die Läden können nicht alles verkaufen. Ein Teil wird verbrannt oder zu Putzlappen verarbeitet. Viel Kleidung wird auch ins Ausland gebracht und landet dort manchmal auf Müllbergen.

    Deshalb gilt: Nur saubere, gut erhaltene Kleidung spenden und: möglichst selbst weitergeben, tauschen oder verkaufen.

  2. 02
    „Alte Kleidung wird recycelt“
    
– nur selten.

    Tatsache ist: Weniger als 1 Prozent der alten Kleidung wird zu neuer Kleidung verarbeitet. Die Technik dafür steckt noch in den Kinderschuhen. Viele Kleidungsstücke bestehen aus Mischfasern: Und die sind schwer zu trennen und wiederzuverwerten. Viele Firmen werben zwar mit Recycling, aber oft wird Kleidung nur „downgecycelt“ oder aus ganz anderen Materialien, wie etwa Plastikflaschen, produziert.

  3. 03
    „Second Hand ist automatisch umweltfreundlich“
    
– nicht immer.

    Kleidung wird oft über weite Strecken transportiert. Und auch Second-Hand-Ware besteht häufig aus synthetischen Stoffen, die beim Waschen Mikroplastik abgeben. Wenn wir Second Hand nur nutzen, um wieder Platz für neue Kleidung zu schaffen, ändert sich nicht viel. Nur wenn wir wirklich weniger konsumieren und Kleidung länger tragen, hilft das der Umwelt.

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Was kannst du tun? 

Kleidung länger tragen – das spart Ressourcen.
Gut erhaltene Kleidung verkaufen, tauschen oder verschenken.
Weniger Fast Fashion kaufen – sie ist oft von schlechter Qualität.
Achte beim Einkauf auf gute Materialien – am besten aus reiner Baumwolle oder anderen Naturfasern.
Nur spenden, was noch tragbar ist.

Good to know

Second Hand kann helfen, Müll und Ressourcen zu sparen – aber nur, wenn wir unser Konsumverhalten ändern. Nicht alles, was gebraucht ist, ist automatisch gut für die Umwelt. Wirklich nachhaltig ist Kleidung dann, wenn wir sie lange nutzen und bewusst einkaufen.

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