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Kaufalternativen & Tipps für einen nachhaltigen Kleiderschrank

22.08.2025
Tipps & Tricks

Weniger ist mehr. In der Modebranche gehört Überkonsum zu den größten Umweltproblemen. Kleidung wird oft nur wenige Male getragen, bevor sie aussortiert wird – und das bei einem enormen Ressourcenaufwand in der Herstellung. Nachhaltiger Konsum beginnt deshalb mit einer einfachen Frage: Brauche ich das wirklich? Wenn ja, gibt es heute viele Alternativen zum Neukauf, die Ressourcen schonen und dabei noch Spaß machen.

© keha
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  1. 01
    Tauschen, Mieten, Leihen – Sharing is Caring

    Statt neu zu kaufen, lohnt es sich, bestehende Ressourcen zu nutzen. Plattformen wie Vinted, Willhaben oder Kleiderkreisel bringen Käufer:innen und Verkäufer:innen direkt zusammen. Hier findest du gut erhaltene Kleidung – manchmal sogar kostenlos oder im Tausch gegen andere Stücke. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern reduziert auch die Umweltbelastung durch Transport und Neuproduktion.

    Kleidertauschpartys sind eine weitere tolle Möglichkeit: Lade Freund:innen ein, bringt gemeinsam aussortierte Kleidung mit – und tauscht sie untereinander. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch Spaß. Solche Events lassen sich ganz einfach privat organisieren, zum Beispiel rund um Feiertage oder als nachhaltige Alternative zum Black Friday.

    👉 Tipp: Achte beim Onlinekauf auf regionale Anbieter:innen, um Transportwege kurz zu halten und CO zu sparen.

  2. 02
    Second Hand – Online & Offline entdecken

    Second-Hand-Kleidung hat längst den Sprung vom Flohmarkt-Nischenprodukt zur modischen Alternative geschafft. Ob im lokalen Vintage-Store, im karitativen Re-Use-Shop oder auf Plattformen wie Vinted oder Ubup – die Auswahl ist riesig. Du findest hochwertige Stücke, besondere Einzelteile und Mode vergangener Jahrzehnte, die deinen Stil einzigartig macht.

    Laut einer Studie des Umweltbundesamts haben bereits 43 % der Österreicher:innen gebrauchte Kleidung gekauft oder geschenkt bekommen – ein deutliches Zeichen für ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Besonders beliebt sind dabei Online-Plattformen und privater Tausch unter Freund:innen und Familie. (Mehr zur Studie)

    👉 Gut zu wissen: Second-Hand-Produkte verlängern die Lebensdauer eines Kleidungsstücks und tragen dazu bei, den Ressourcenverbrauch deutlich zu reduzieren. So wird der Kreislauf geschlossen – ganz ohne neue Produktion.

  3. 03
    Reparieren, Umnähen, Upcyceln – kreativ statt neu kaufen

    Was tun, wenn das Lieblingsteil kaputt ist oder nicht mehr ganz zum aktuellen Stil passt? Nicht gleich wegwerfen! Stattdessen: reparieren, anpassen oder kreativ umgestalten. Das geht entweder klassisch bei der Schneider:in deines Vertrauens – oder selbst mit Nadel, Faden und etwas Inspiration.

    Online-Plattformen wie Pinterest, Instagram oder TikTok bieten unzählige Anleitungen und DIY-Ideen: Vom einfachen Reparieren über kreative Upcycling-Projekte bis hin zu komplett neuen Designs aus alten Kleidungsstücken.

    Auch Repair Cafés, Nähkurse oder Pflege-Guides helfen dabei, Kleidung länger zu erhalten und die Wertschätzung für Mode zurückzubringen.

    👉 Tipp: Viele nachhaltige Labels und Concept Stores bieten mittlerweile auch Reparaturservices oder Workshops an – ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Fazit: Weniger neu, mehr bewusst

Ein nachhaltiger Kleiderschrank muss nicht langweilig oder eingeschränkt sein – im Gegenteil! Mit ein wenig Kreativität und Offenheit lassen sich ganz neue Wege finden, Mode zu genießen, ohne dabei Mensch und Umwelt zu belasten. Ob Tausch, Second Hand oder DIY – jeder Schritt zählt.

© Umweltbundesamt

Second-Hand-Boom in Österreich

Studie: 142.000 Tonnen wiederverwendet. 2021 wurden in Österreich rund 142.000 Tonnen gebrauchte Möbel, Kleidung, Elektrogeräte und andere Produkte weitergegeben – ein klares Zeichen für den Trend zu mehr Nachhaltigkeit.

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Möbel machten mit 41 % den größten Anteil aus, gefolgt von sonstigen Produkten (z. B. Bücher, CDs) mit 26 % und Textilien mit 20 %.
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Besonders beliebt: 43 % der Bevölkerung haben gebrauchte Kleidung gekauft oder erhalten.

Häufig genutzte Wege:

46 % geben Produkte im Freundes- oder Familienkreis weiter, 44 % nutzen Online-Plattformen, 19 % kaufen in karitativen Re-Use-Shops. Kleidung wird am häufigsten privat weitergegeben – ein zentrales Element des Second-Hand-Markts.

Fazit: Der Trend zur Wiederverwendung zeigt ein wachsendes Umweltbewusstsein in Österreich und ist ein wichtiger Schritt Richtung nachhaltiger Konsum.

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